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315 Millionen Euro für Geisterradwege in Peru – Deutschland zahlt

    Leerer Fahrradweg mit Radweg-Markierung, der in den Himmel führt, daneben eine volle Autobahn mit Autos, am Rand liegt ein verlassenes Fahrrad.

    Gedanken aus dem Buntland:

    Fünf Radfahrer in 23 Minuten – das war die Bilanz einer Beobachtung auf einem neuen Radweg in Peru. Finanziert durch deutsche Entwicklungshilfe, mit Summen von bis zu 315 Millionen Euro, wenn man Zuschüsse und Kredite zusammenrechnet. Währenddessen erleben wir in Deutschland etwas ganz anderes: Lehrer fehlen, Schulen sind marode, Straßen zerfallen, Krankenhäuser kämpfen ums Überleben.

    Und die entscheidende Frage lautet: Wer hat die Prioritäten so gesetzt – und warum?


    Was wurde wirklich gezahlt?

    Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) betont, es seien keine 315 Millionen Euro reine Zuschüsse allein für Radwege. Richtig ist:

    • 20 Mio. € (2020) als Zuschuss für ein Radwegeprojekt in Lima.
    • 24 Mio. € (2022) für weitere Planungen.
    • Kredite in dreistelliger Millionenhöhe über die KfW, etwa für Busse und „nachhaltige Mobilität“.

    Doch: Kredite sind kein Geschenk. Sie werden mit Steuergeld abgesichert. Geht ein Projekt schief, bleibt das Risiko beim Bund – also bei uns allen. In der Gesamtbilanz reden wir also von Hunderten Millionen Euro, die Deutschland in Peru bereitstellt.


    Was bringt es – und für wen?

    Die offizielle Begründung: Klimaschutz, bessere Mobilität für ärmere Schichten in Lima, weniger Abhängigkeit vom Auto. Das klingt gut auf Papier. Doch die Realität sieht anders aus: Eine Beobachtung vor Ort zählte gerade einmal fünf Radfahrer in knapp einer halben Stunde.

    Man kann es drehen und wenden: Wenn eine deutsche Schule kein Dach über der Turnhalle hat oder ein Krankenhaus wegen Geldmangels schließen muss, wirkt ein solcher Radweg wie blanker Hohn.


    Was wäre dem Bürger wichtiger?

    Fragen wir uns ehrlich:

    • Eine verlässliche Schulbildung für die eigenen Kinder – mit genügend Lehrkräften und modernen Gebäuden?
    • Eine funktionierende Krankenhausversorgung – ohne vier bis sechs Stunden Wartezeit in der Notaufnahme?
    • Eine Infrastruktur vor der Haustür, die nicht an Schlaglöchern zerbricht?

    Oder doch ein Radweg in Peru?

    Die Antwort liegt auf der Hand. Nur gefragt wird niemand. Entscheidungen über Milliarden werden im BMZ und in internationalen Konferenzen gefällt – ohne direkte Legitimation durch die Bürger.


    Symbolpolitik statt Wirkung

    Deutschland soll „den Klimawandel in Peru stoppen“, heißt es offiziell. Aber was bedeutet das im globalen Maßstab, wenn gleichzeitig China in den letzten Jahren seine Kohlekraft massiv ausgebaut hat?

    • 2023 wurden in China 146 Gigawatt (GW) neue Kohlekraft beantragt, 2024 immer noch 68,9 GW.
    • Allein 2024 gingen 94,5 GW neue Kohlekraftwerke ans Netz – mehr als in jedem anderen Land der Welt, und so viel wie seit 2015 nicht mehr.
    • Damit übersteigt Chinas jährlicher Zubau an Kohlekapazität das gesamte Stromnetz mancher europäischer Länder.

    Während Deutschland also Hunderte Millionen Euro für Radwege in Peru bereitstellt, baut die größte Volkswirtschaft Asiens weiter Kohlekraft im Rekordtempo.

    Der Effekt: Unsere Projekte haben symbolischen Charakter, aber keine messbare Wirkung auf das Weltklima.


    Kein Einzelfall

    Wer glaubt, es handle sich um eine Ausnahme, dem empfehle ich meinen Artikel über ein weiteres absurdes Beispiel:

    👉 €500.000 of EU Climate Funds for Wrestling Arenas? Symbolism Over Sanity