Doktor des Todes: Wie ein syrischer Folterarzt in Deutschland Karriere machte
Der Doktor des Todes lebte unter uns. Als Arzt in deutschen Kliniken. Als vermeintlicher Helfer. Doch Alaa M. war kein gewöhnlicher Arzt – er war ein syrischer Folterarzt, der für den Tod und das Leid unzähliger Gefangener verantwortlich ist. Ein Jahrzehnt konnte er unbehelligt in Deutschland arbeiten, bis seine Vergangenheit ihn einholte.
Der Doktor des Todes: Der Fall Alaa M.
Er schlug Gefangene.
Er zündete Wunden an.
Er war Teil der berüchtigten „Beseitigungsgruppe“ im Militärkrankenhaus von Homs.
In den Jahren 2011 und 2012 folterte Alaa M. politische Gefangene zu Tode – systematisch, sadistisch. Opfer berichteten von brennenden Wunden, Knochenbrüchen und psychischer Zerstörung. 2025 wurde der sogenannte Doktor des Todes zu lebenslanger Haft verurteilt, die besondere Schwere der Schuld festgestellt. Doch bis dahin lebte er unbehelligt unter uns.
Er behandelte deutsche Patienten, schrieb Rezepte aus, genoss das Vertrauen von Kollegen und Kassenärztlichen Vereinigungen. Niemand wusste von seiner Vergangenheit – oder wollte es wissen. Erst als mutige Zeugen ihn 2020 in einer TV-Dokumentation wiedererkannten, kamen die Ermittlungen ins Rollen. Es dauerte weitere fünf Jahre, bis das Urteil rechtskräftig wurde.
🔗 Zum Bericht und Urteil, erschienen am 17. Juni 2025 – via Stimme.de
Staatsversagen beim Doktor des Todes
Was wurde geprüft?
✅ Approbation
❌ Biografische Vergangenheit
❌ Ethik
❌ Beteiligung am Assad-Regime
Das ist kein Einzelfall – das ist ein strukturelles Versagen. In Deutschland reicht ein Diplom, ein Sprachkurs und ein leeres Vorstrafenregister. Was in Syrien geschah, bleibt unsichtbar, solange keiner spricht. Erst der Mut der Überlebenden hat diesen Fall ans Licht gebracht.
Willkommen im Land, wo der weiße Kittel wichtiger ist als verbrannte Haut.
Wer über Asylverfahren, Integration und humanitäre Verantwortung spricht, muss auch über Kontrolle, Verantwortung und Schutz der eigenen Bevölkerung sprechen. Stattdessen erleben wir ein erschreckendes Maß an Blindheit gegenüber dem, was vor der Einreise geschah. Die Geschichte vom Doktor des Todes ist kein Unfall. Sie ist eine Folge von Realitätsverweigerung.
Jahrelang wurde die Öffentlichkeit mit Geschichten von „Raketentechnikern“ und „Wissenschaftlern“ beruhigt, die angeblich ins Land strömten. Die Realität: Inmitten der Hilfesuchenden waren Täter, Mitläufer und Kriegsverbrecher – bestens getarnt, mit Papieren und perfekten Fluchtgeschichten.
Man prüfte Zeugnisse, aber keine Lebensläufe.
Man hörte auf Erzählungen, aber nicht auf Warnzeichen.
Man glaubte an Humanität, aber vergaß die Menschlichkeit der Opfer.
Wie viele weitere Doktoren des Todes gibt es?
Wie viele Alaa M.s leben noch unter uns? Wie viele Täter haben sich unter den Schutz der offenen Gesellschaft geschlichen, ohne Reue, ohne Schuldeingeständnis? Wie viele behandeln heute Patienten, unterrichten Kinder oder betreiben Unternehmen – mit blutiger Vergangenheit?
Wir wissen es nicht.
Wir wollen es vielleicht nicht wissen.
Aber wir müssen es fragen – und endlich Konsequenzen daraus ziehen.
Was gegen weitere Doktoren des Todes getan werden muss
Es braucht ein klares Umdenken in der Sicherheitsarchitektur. Wer aus Kriegsregionen kommt und sensible Berufe ausüben will – Arzt, Lehrer, Sozialarbeiter – muss künftig nicht nur fachlich geprüft werden, sondern auch hinsichtlich seiner politischen und kriegsrelevanten Vergangenheit. Solche Prüfverfahren wären nicht unmöglich – wenn man sie wollte.
Doch der politische Wille fehlt. Man fürchtet die Debatte. Man fürchtet das Eingeständnis, dass der Doktor des Todes nur einer von vielen sein könnte. Und so schweigt man lieber. Bis zum nächsten Fall.
Fazit: Der Doktor des Todes ist kein Einzelfall
Dieser Fall ist ein Lehrstück – über Naivität, über blinden Idealismus und über das Scheitern deutscher Sicherheitsprüfungen. Wer Kriegsverbrecher ohne Überprüfung einreisen lässt, trägt Mitverantwortung, wenn sie später in friedlichen Kliniken ihr zweites Leben führen. Der Fall des Doktors des Todes sollte ein Wendepunkt sein. Aber ob er es wird?