Am Wochenende wurde das Fahrzeug der AfD Landtagsfraktion Baden-Württemberg Ziel eines Anschlags: grelle Farbe über Windschutzscheibe, Scheiben, Scheinwerfer und Heck. Kein Streich, kein Zufall – eine Botschaft: Du bist nicht willkommen. Du sollst verschwinden.
Stell dir einmal vor, es wäre andersherum. Stell dir vor, blau (AfD?) gekleidete, entschlossene Gruppen zögen durch die Städte, riefen Parolen, rissen Wahlplakate ab, setzten Autos anderer Parteien in Brand und bedrohten Kommunalpolitiker an ihren Wohnorten. Stell dir vor, diese Bilder liefen in Dauerschleife im Fernsehen. Politiker aller Parteien stünden vereint auf, Sondersendungen liefen, Innenminister gäben eilends Statements ab. Der Aufschrei wäre ohrenbetäubend. Zu Recht!
Doch genau das passiert – nur in die andere Richtung.
Es sind keine Fantasien, keine Übertreibungen. Es sind reale Übergriffe auf Fahrzeuge, Büros und Wohnungen von AfD Politikern in ganz Deutschland. Oft reicht allein das Parteilogo auf einem Auto oder Schild, um es zur Zielscheibe zu machen. Diese Angriffe sind keine Spontanreaktionen, sondern gezielte Einschüchterungsversuche.
Unsere Unterstützer berichten von wachsender Angst vor Repressalien – und diese Angst ist berechtigt.
Ein Angriff auf die Demokratie
Demokratie lebt vom Streit der Argumente, vom offenen Wort, vom Mut, Gesicht zu zeigen. Wenn dieser Mut durch Gewalt ersetzt wird, wenn Farbe, Feuer und Drohungen an die Stelle der Debatte treten, dann gewinnt nicht die Meinung – dann gewinnt die Angst.
Und Angst zerstört Freiheit. Sie sorgt dafür, dass Plakate nicht mehr gehängt, Veranstaltungen abgesagt und Meinungen nur noch hinter vorgehaltener Hand gesagt werden.
Doppelmoral und Schweigen
Warum reagiert die Öffentlichkeit so unterschiedlich, je nachdem, wer betroffen ist? Warum wird Gewalt gegen eine Oppositionspartei verharmlost, während man bei anderen sofort Alarm schlägt?
Diese Doppelmoral ist brandgefährlich. Sie verharmlost Täter, sie relativiert Schuld, sie verschiebt die Grenzen des Sagbaren. Und sie ermutigt jene, die glauben, Gewalt sei ein legitimes Mittel der politischen Auseinandersetzung.
Strukturen und Wegsehen
Wir sollten uns keine Illusionen machen: Hinter vielen dieser Taten stehen organisierte Strukturen. Gruppen, die wissen, dass sie mit Gewalt durchkommen, weil sie politisch oder medial geduldet werden. Geduldete Schlägertrupps, bezahlte Aktionsnetzwerke, „zivilgesellschaftliche“ Deckorganisationen – das sind keine Fantasien, das ist Realität.
Wenn der Staat hier wegschaut oder mit zweierlei Maß misst, zerstört er das Vertrauen der Bürger in Gerechtigkeit. Denn der Rechtsstaat darf keine Gesinnung haben – nur Gesetze.
Was jetzt zu tun ist
Die Konsequenz kann nur lauten: Null Toleranz gegen Gewalt – egal von wem sie ausgeht. Polizei und Justiz müssen Täter konsequent verfolgen, Schutz für Büros und Mandatsträger verstärken, und die Medien müssen aufhören, Opfer nach Parteizugehörigkeit zu gewichten.
Denn politische Gewalt bleibt politische Gewalt – sie ist immer ein Angriff auf die Demokratie selbst.
Verantwortung der Gesellschaft
Aber wir brauchen auch Haltung. Nachbarn, Passanten, Journalisten, Beamte – alle tragen Verantwortung. Demokratie verrottet nicht an einem Tag, sie erodiert Stück für Stück – jedes Mal, wenn man wegschaut oder schweigt.
Wer heute schweigt, wenn andere eingeschüchtert werden, darf sich morgen nicht wundern, wenn niemand mehr für ihn spricht.
Das ist kein abstraktes Problem. Das ist Gegenwart. Und es ist höchste Zeit, dass dieses Land begreift: Demokratie darf nicht zur Einbahnstraße werden.
Wir könnten die Welt retten, hätten wir nur viele Helferlein.
Das Böse und Gierige regieren die Welt – sonst sähe sie ganz anders aus.
Weiterführende Artikel auf Medium
1️⃣ Deutsche Originalveröffentlichung auf Medium
➡️ Stell dir vor, ein Mob zieht durch die Straßen – und niemand schreit auf
https://medium.com/@Gordonjamesstotz/stell-dir-vor-ein-mob-zieht-durch-die-stra%C3%9Fen-und-niemand-schreit-auf-c810309f083e
Wenn Sie Zeuge von politisch motiviertem Vandalismus geworden sind, wenden Sie sich bitte an die Polizei oder informieren Sie unser Bürgerbüro direkt.
Gemeinsam setzen wir ein Zeichen für Meinungsfreiheit und gegen Gewalt.







